Die Psychotherapie von Schizophrenen ist auf Freud und seine Schüler zurückzuführen. Sie hatten erstmals die Wahnwelt als Ausdruck verlorener Realbeziehungen erklärt. Verfolgungswahn, Grössenwahn, Liebeswahn und andere Wahnformen sowie Halluzinationen und unterschiedliche psychotische Symptome erhielten einen dynamischen Stellenwert im Persönlichkeitsgefüge des Kranken. Sie mussten nicht mehr als zufällige Beiprodukte hirnorganischer Veränderungen interpretiert werden. Doch weder Freud noch die Gelehrtenwelt seiner Zeit ging diesen Problemen systematisch und wissenschaftlich fundiert nach. Die Psychosen-Psychotherapie blieb der nächsten Generation vorbehalten. Erst seit Kriegsende wird mit Nachdruck daran gearbeitet und nach Variationen psychotherapeutischer Methoden gesucht, wobei seit den sechziger Jahren auch Psychopharmaka zum Einsatz kommen.

Über diese Doppelstrategie und die durch die erzielten Erfolge legt diese Textsammlung Rechenschaft ab: Sie enthält die wichtigsten Berichte über Theorie und Praxis der Psychotherapie von Schizophrenen und vermittelt auch dem Laien Einblick in diese komplexe Materie.