Die postgraduale Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie
Die postgraduale Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie (PTW) am Freud-Institut Zürich ist vom Bundesamt für Gesundheit akkreditiert.
Sie vermittelt ihren Absolventinnen und Absolventen umfassende Kenntnisse der psychoanalytischen Psychotherapie als einer eigenständigen therapeutischen Methode auf der Basis der Psychoanalyse, wie sie in der Psychiatrie, in der klinischen Psychologie und in der privaten psychotherapeutischen Praxis zur Anwendung kommt.
Das strukturierte vierjährige Curriculum bietet eine breit angelegte und gleichzeitig kompakt angebotene Grundlage für Ihre psychoanalytisch-psychotherapeutische Tätigkeit.
In der Gruppe der Teilnehmer und unter der Leitung kompetenter Dozentinnen und Dozenten reflektieren Sie das klinisch-theoretische Seminarangebot. Dies tun Sie vor dem Hintergrund der parallel verlaufenden Selbsterfahrung, regelmässiger Supervision sowie Ihrer eigenen klinischen Arbeit mit Patientinnen und Patienten.
Die postgraduale Weiterbildung für psychoanalytische Psychotherapie (PTW) führt für Psychologinnen und Psychologen zum Weiterbildungstitel «eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin / eidgenössisch anerkannter Psychotherapeut».
Für Ärztinnen und Ärzte, die den Facharzttitel FMH Psychiatrie und Psychotherapie anstreben, bietet sie die dafür erforderlichen Theorieeinheiten in Psychotherapie an. Die Verleihung des Facharzttitels obliegt dem schweizerischen Institut für ärztliche Weiter- und Fortbildung (SIWF).
Aufnahmeverfahren
Der Eintritt ist zu jedem Semesterbeginn möglich. Anmeldeschluss ist jeweils am 1. September und 1. März.
Reichen Sie Ihre Anmeldung zur postgradualen Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie (PTW) schriftlich bei der Geschaeftsstelle des Freud-Instituts Zürich ein. Das entsprechende Formular erhalten Sie auf Anfrage, oder Sie finden es als Download untenstehend. Die Bewerbungsunterlagen umfassen Ihre Abschluss- und Arbeitszeugnisse, das Curriculum Vitae und ein Motivationsschreiben.
Die Geschaeftsstelle vermittelt Sie für zwei Aufnahmegespräch bei Mitgliedern der Psychotherapiekommission (PTK). In diesen Gesprächen werden persönliche und fachliche Voraussetzungen, Motivation, gegenseitige Erwartungen und organisatorische Fragen geklärt. Über die definitive Zulassung zur Weiterbildung entscheidet die Psychotherapiekommission (PTK).
Die Anmeldung für die «Postgraduale Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie» (PTW) ist verbindlich und gilt für die gesamte Dauer des vierjährigen Curriculums. Nach erfolgter Zulassung ist ein Austritt aus der Weiterbildung jeweils auf das Ende eines Semesters möglich. Der Austritt ist der Leitung der Psychotherapiekommission sowie dem Sekretariat mindestens 3 Monate vor Semesterende schriftlich mitzuteilen.
Mit der Teilnahme an der postgradualen Weiterbildung für psychoanalytische Psychotherapie erhalten Sie das Jahresprogramm und den elektronischen Versand des Freud-Instituts Zürich. Ohne zusätzliche Gebühr können Sie die umfangreiche Bibliothek nutzen und an zahlreichen fortlaufenden Seminaren des Freud-Institut Zürich teilnehmen.
Aufbau der Weiterbildung
Die postgraduale Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie (PTW) des Freud-Instituts Zürich ist eine vollständige Weiterbildung, bestehend aus einem fallzentriert aufgebauten klinisch-theoretischen Curriculum, Selbsterfahrung und Supervision. Der Aufbau ist so gestaltet, dass Neueintritte jeweils zu Semesterbeginn im April oder Oktober möglich sind.
Unterrichtszeiten
Der klinisch-theoretische Unterricht findet mit Ausnahme von Feiertagen und in den Stadtzürcher Schulferien wie folgt statt:
- wöchentlich jeweils am Montag (Gruppe1) und am Mittwoch (Gruppe 2) von 19:15 – 21:10 Uhr (zweieinhalb Unterrichtseinheiten)
- ganztägig an vier Samstagen pro Jahr: Das sind die drei Fokustage zu den Themen F1 «Diagnostik», F2 «Kasuistik» und F3 «Gruppe / Aktuelle Themen». Am Freitagabend vor F3 findet ein öffentlicher Vortrag oder ein Abendseminar der PTW statt. Der generische Kurs wird als vierte ganztägige Samstagsveranstaltung gemeinsam mit den psychoanalytischen Weiterbildungsinstituten PSZ und AZPP angeboten.
Das fallzentrierte klinisch-theoretische Curriculum
- zielt darauf ab, das klinisch-theoretische und praktische Basiswissen zu vermitteln, das zur Ausübung der psychoanalytischen Psychotherapie in psychiatrischen Institutionen und in der freien Praxis befähigt
- bietet durch die Abstimmung kasuistischer und theoretischer Unterrichtseinheiten einen starken Theorie-Praxis-Bezug
- erfolgt mit dem Ziel, in einer vertrauensvollen und dynamischen Atmosphäre zu lernen
- ermöglicht eine individuelle Vertiefung dadurch, dass von den insgesamt 550 klinisch-theoretischen Unterrichtseinheiten des Curriculums 50 als Wahlpflichtanteil nach bestimmten Vorgaben wählbar sind. Die Vorgaben orientieren sich an den sechs Themenbereichen des Curriculums.
Elemente der psychoanalytischen und psychoanalytisch-orientierten Theorie sowie Behandlungstechnik werden gemeinsam mit den Dozenten erarbeitet. Die so erworbenen Kenntnisse werden laufend im Rahmen klinischer Seminare anhand von Fallbeispielen der Dozenten oder der Teilnehmer angewandt, diskutiert und überprüft. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine aktive Mitarbeit beim Lesen und Referieren von Texten und beim Vorstellen von eigenen Patientenbehandlungen erwartet.
Jedem der vier Studienjahre A, B, C und D sind mindestens drei Störungsbilder zugeordnet:
Ergänzend zu den Störungsbildern und ihrer Konzeptualisierung werden folgende Inhalte erarbeitet: Behandlungstechnik (Diagnose, Indikation, Behandlungsführung, Abschluss), Literatur zu Vertretern der klassischen und der modernen Psychoanalyse und zur psychoanalytischen Psychotherapie sowie zur Entwicklungspsychologie (aller Altersstufen), zum Traum, zur Forschung, zum Bereich Soziologie und Kultur.
Die Lernziele der praktisch-klinischen Seminare sind u. a.:
- Diagnostik und Indikationsstellung; Einleitung der Behandlung; Klärung von Auftrag und Ziel; Beratung, Kurzzeittherapie, Fokaltherapie, Langzeittherapie
- Gestaltung des Therapiesettings
- Klärung der Finanzierung
- Behandlungstechnik und Evaluation einer laufenden Therapie; Beendigung von Therapien
- Kombination mit anderen Behandlungen (Medikamente, Paar- und Familientherapie, Verhaltenstherapie DBT / CBASP, Körpertherapie); Zusammenarbeit mit anderen Behandelnden und Institutionen
Selbsterfahrung und Supervision
Die Richtlinien zu Selbsterfahrung und Supervision entnehmen Sie bitte dem Reglement zur «Postgradualen Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie» des Freud-Instituts Zürich (siehe untenstehenden Download).
Falls Sie zu einem späteren Zeitpunkt die Ausbildung zur Psychoanalytikerin, zum Psychoanalytiker SGPsa / IPA beginnen möchten, empfiehlt es sich, die Selbsterfahrung bereits bei Aufnahme der postgradualen Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie (PTW) bei einer Ausbildungsanalytikerin oder einem Ausbildungsanalytiker oder bei einem ordentlichen Mitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychoanalyse (SGPsa) zu beginnen.
PTW Curriculum
Was ist psychoanalytische Psychotherapie ?
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren und der Autorin:
Marius Neukom, Bernhard Grimmer & Agatha Merk (2021)
Psychoanalytische Psychotherapie ist eine gut erforschte und in ihrer Wirksamkeit belegte Psychotherapiemethode, die in der psychotherapeutischen Behandlung eines breiten Spektrums psychisch bedingter oder mitbedingter Krankheiten, Störungen und Lebensschwierigkeiten zur Anwendung kommt.
(Dieser Text ist eine gekürzte und geringfügig modifizierte Fassung eines Lehrbuchkapitels, Details dazu stehen im Text)
Kontakt und Anmeldung
Kontakt
Für Fragen zur postgradualen Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie stehen Ihnen das Sekretariat und die Mitglieder der Psychotherapiekommission zur Verfügung.
Anmeldefrist für die postgraduale Weiterbildung in psychoanalytischer Psychotherapie
Jeweils am 1. September und 1. März.