Die Depression
Logik eines Leidens-psychoanalytisch, biologisch, historisch, sozial
Nach Schätzungen der WHO leiden weltweit etwa 200 Millionen Menschen an Depressionen, in der Bundesrepublik sind es über eine Million Männer und mehr als zwei Millionen Frauen. In der Statistik über den Konsum pharmazeutischer Produkte liegen die Ausgaben allein für Antidepressiva-Medikamente, die den depressiven Zustand lindern helfen, mit an vorderster Stelle. Das zeugt jedoch nicht etwa davon, dass der depressive Zustand als Krankheit erkannt worden wäre. Eher ist dies ein Beweis dafür, wie hilflos und ratlos noch immer Ärzte und Psychologen ihren depressiven Patienten gegenüberstehen.
Dieses Buch ist der erste umfassende Versuch, ein einheitliches Bild der Depression zu zeichnen, das das Wissen von Psychologie und Biochemie, von Psychoanalyse und Medizin in ein Konzept integriert.
Daniel Widlöcher, Professor der Medizin, Psychiater und Psychoanalytiker, beschreibt die depressive Symptomatik in ihren vielfältigen Erscheinungsformen und geht der Frage nach: „Wie wird man eigentlich depressiv?“ Dabei unterscheidet er in nuancierter und einprägsamer Weise verschiedene Formen des Phänomens: Traurigkeit und Trauer, Deprimiertheit und Depressivität, reaktive und endogene Depression, manisch-depressive Erkrankung.