S. Freud – D. W. Winnicott – P. Aulagnier – W. R. Bion – A. Green

In den letzten Jahrzehnten sah sich die Psychoanalyse verstärkt mit der (Zer-)Störbarkeit von Denkprozessen konfrontiert. Es wurde notwendig, den Begriff des Denkens, der bis dahin unhinterfragt aus der Philosophie übernommen worden war, psychoanalytisch zu erforschen. So entstanden neue psychoanalytische Theorien, mit denen sich sowohl die Voraussetzungen des Denkens als auch die Entwicklung und das Funktionieren von Denkprozessen besser verstehen lassen.

Die vorliegende Arbeit untersucht die Theorien ausgewählter Psychoanalytiker, die sich mit dem Denken befasst haben. Sie spannt einen Bogen, der von den Grundzügen einer Theorie der Denkentstehung, P. Aulagniers These eines originären Denkprozesses bis zu A. Greens Theorie der Tertiärprozesse reicht.

W. R. Bion – dem psychoanalytischen Theoretiker des Denkens – sind zwei Kapitel gewidmet. Die Untersuchung seiner Theorie des Denkens wird ergänzt durch die Darstellung seines Spätwerks, in dem er den Bedingungen lebenslangen geistigen Wachstums nachgeht.