Subjekt im Widerspruch
Aufsätze 1978-1985
Subjekt im Widerspruch: Gemeint ist der Widerspruch gegen die äusseren (und vielfach verinnerlichten) Verhältnisse, die gesellschaftlichen Strukturen, die politischen Zwänge, die alltäglichen Schnittmuster unseres Subjektseins. Auf sie fällt der analytische Blick – in einer Art Rückblendung der ethnopsychoanalytischen Erfahrungen, die in fremden Ländern gewonnen wurden, auf die eigene Kultur, seien es nun eingeschliffene Verhaltensweisen oder aktuelle Wende-Ereignisse.
Doch dieser analytische Blick ist nicht kalt und distanziert. Es ist der Blick des Partisanen oder zumindest (was schon die Biographie der beiden Autoren nahelegt) der des Partisanen-Feldarztes. Er nimmt Partei für den Widerstand, für den – oft unbewussten, unbeholfenen – Einspruch des aufbegehrenden, revoltierenden Subjekts gegen die Macht der Verhältnisse. Nimmt deshalb auch Partei für die „ewig rebellierenden, subversiven, ihrer Natur nach ungebändigten Triebansprüche“.