Von Charlottenburg zum Central Park West
Henry Lowenfeld und die Psychoanalyse in Berlin, Prag und New York
Die hier vorliegende Monografie widmet sich dem Leben und den Veröffentlichungen des jüdischen Psychoanalytikers Henry Lowenfeld (1900-1985). Die Lebensstationen des in Berlin Geborenen kennzeichnen Meilensteine in der Geschichte der Psychoanalyse: Das Berliner Psychoanalytische Institut in der Weimarer Republik, die Prager psychoanalytische Studiengruppe unter der Leitung des Freudomarxisten Otto Fenichel in der Dekade danach, und das New Yorker Psychoanalytische Institut ab den vierziger Jahren. Wie Alexander Mitscherlich in Deutschland, wird Lowenfeld in der „Studentenbewegung“ zum scharfen Kritiker der Auffassung seines ehemaligen Freundes Herbert Marcuse. In bezug auf sein Interesse an Phänomenen wie „Scham“ war Lowenfeld als Psychoanalytiker seiner Zeit weit voraus.
Vor dem Hintergrund der Geschichte der deutschen Juden wird hier die Biographie eines Menschen vermittelt, dessen Leben für die Psychoanalyse – wie auch sein Schicksal als gebürtiger „Deutscher jüdischen Glaubens“ im Nationalsozialismus – untrennbarer Bestandteil des 20. Jahrhunderts bleiben.